Nachhaltige Kleidung Österreich

Nachhaltige Kleidung Österreich

Nachhaltige Kleidung Österreich

Der Begriff Nachhaltigkeit wurzelt im forstwirtschaftlichen Denken und wurde erstmals 1560 erwähnt. Längst aber hat die „Nachhaltigkeit“ die Forstwirtschaft hinter sich gelassen und findet sich in vielen unserer Lebensbereiche und hat drei Bedeutungen:

  • eine längere Zeit anhaltende Wirkung
  • gemäß dem „forstwirtschaftlichen Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann
  • die umfassende Bedeutung im Sinne eines „Prinzip[s], nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen oder sich regenerieren und künftig wieder bereitgestellt werden kann“.

Nachhaltige Kleidung Österreich Blumenwiese


Ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Handeln bezieht sich nicht nur auf Bereiche wie Reduktion des CO2-Ausstoßes, Energieeinsparung und der Erhalt natürlicher Ressourcen. Soziale Aspekte wie die Einhaltung sozialer Standards in der Produktion und der faire Handel als auch Effizienz, Zweckmäßigkeit, Lebenszyklus und Regionalität eines Produktes sind zu beachten.
Nachhaltigkeit bedeutet einen Wertewandel, der uns alle betrifft in Österreich. Wir müssen jetzt gemeinsam dazu beitragen, unser Ökosystem zum Wohl zukünftiger Generationen lebenswert zu erhalten. Jeder muss durch sein eigenes Handeln dazu einen Beitrag leisten. Und es gibt dafür viele richtige Wege und nicht den einen richtigen Weg zur Nachhaltigkeit. Buntheit bereichert uns!


Grüne Mode, Fair Fashion, Eco-Mode, Bio Mode, Slow-Fashion, nachhaltige Mode – diese Begriffe signalisieren, Mensch und Umwelt gleichermaßen zu respektieren.
Und die Basis für ein nachhaltiges Handeln ist Wissen über Umwelt- und Sozialprobleme, aber auch Wissen darüber, was dagegen getan werden kann. Und gemeinsam geht das meist leichter! Zum Einstieg zum Thema Nachhaltigkeit und Mode unsere kleine Checkliste für Kleidung mit Zukunft. Gut geeignet zum Anheften am Kühlschrank oder am schwarzen Brett im Büro.

Checkliste für Kleidung mit Zukunft

  • Beachte Pflege- und Waschtipps der Kleidung, so hält sie länger.
  • Repariere Deine Kleidung, bevor Du sie wegwirfst
  • Organisiere eine Kleider Tauschparty oder spende an soziale Einrichtungen
  • Folge dem Leitsatz: Nutzen statt besitzen
  • Wähle verpackungsarme Produkte
  • Kaufe langlebige Artikel
  • Verwende wieder verwendbare Taschen aus Stoff oder Papier
  • Nutze Second-Hand-Shops und Tauschbörsen
  • Hände weg von Polyester bei Kleidungsstücken
  • Kaufe Ökotextilien aus fairem Handel
  • Bevorzuge Produkte mit kurzen Transportwegen
  • Bevorzuge vegane Kleidung (zB „Vegan PETA Approved“ Logo)
  • Lüfte Kleidung aus, statt sie ständig zu waschen
  • Polyester nur bei niedrigen Waschtemperaturen waschen, beispielsweise 40 Grad
  • Hinterfrage Dich: Macht der Kauf wirklich Sinn? Falls ja, kaufe nachhaltig ein, z.B. bei uns.



Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit bei Kleidung?

Für eine nachhaltige Produktion von Kleidung gilt, dass jeder Herstellungsschritt das Ziel hat, dass die Kleidung möglichst lange im Kreislauf bleibt. Die Kleidungsstücke werden also so entworfen, dass bereits beim Schnittmuster möglichst wenig Abfall entsteht. Bei der Herstellung der Faser werden weniger Pestizide, Herbizide oder andere schädliche Substanzen eingesetzt. Das ist gut für Umwelt & Mitwelt und Deine Haut!

Nachhaltige Mode besteht aus Materialien, die entweder pflanzlich und aus kontrolliert biologischem Anbau stammen oder ihren Ursprung in recycelten Materialien haben. Das reduziert den Verbrauch von Ressourcen, wie Wasser und Energie. So verbraucht zB der Anbau von Biobaumwolle bis zu 90% weniger Wasser als ein konventioneller Anbau. Naturfasern wie Bio-Baumwolle, die ohne Pestizide auskommen, werden in der Slow-Fashion bevorzugt eingesetzt, im Gegensatz zur Fast-Fashion, wo mehr synthetische Materialien, wie Polyester verwendet werden.

 

 

Einem EU-Bericht zufolge verursacht die Textilindustrie zehn Prozent der weltweiten CO2-Emissionen – mehr als die internationale Luftfahrt und Seeschifffahrt zusammen. Die Textilindustrie ist also hinter der Ölindustrie der zweitgrößte Umweltverschmutzer! Zu den zentralen Problemen zählen der hohe Wasserverbrauch und -verschmutzung, der Ausstoß an Treibhausgasen und Berge an Müll. Und oft reist ein Kleidungsstück 20.000 Kilometer, bis es bei Dir in Europa ankommt.

Hände weg von Polyester?

Anders als Baumwolle kann Polyester kein Wasser aufnehmen, wodurch Schweiß vom Stoff nicht aufgenommen wird und sich auf der Haut sammelt. Es wird zudem sehr dünn gesponnen und ist oft von minderer Qualität, wodurch die Kleidung nicht lange hält. Polyester ist eine Chemiefaser (auch Kunstfaser genannt) und besteht aus Polyethylenterephthalat, kurz PET. Das kommt dir bekannt vor?
PET ist nicht nur die Grundlage für Kleidung, sondern auch für Plastikflaschen. Kleidung aus Polyester ist Kleidung aus Plastik. Beim Waschen verliert Kleidung aus Polyester kleine Plastikpartikel, Kläranlagen können diese nicht herausfiltern. So gelangt Plastik in unser Leitungswasser und in die Umwelt. Der Stoff ist biologisch nicht abbaubar und zerfällt einfach nur in immer kleinere Teile, verschwindet aber nicht.

Mittlerweile besteht weltweit rund 60 Prozent der verkauften Kleidung aus Polyester. Durch Fast Fashion wird immer mehr Kleidung produziert, die immer schneller aussortiert wird. Diese wird dann in Kambodscha verbrannt oder landet in Kenia auf Mülldeponien …

Aber beachte: Kleidung, welche aus Plastikflaschen, Fischernetzen und Ozeanplastik hergestellt werden, sind deshalb nachhaltig, weil das Plastik bereits im Kreislauf vorhanden ist. Es wird kein neues Plastik aus Erdöl hergestellt, sondern weiterverwendet, was bereits existiert. Die bei Upcycling benötigten Ressourcen (Energie und Wasser) haben jedoch einen viel geringeren Anteil.


Kleidung ausmisten?

Was im Schrank keinen Platz mehr findet, landet häufig in der Altkleidersammlung. Jährlich landen allein in Deutschland über eine Million Tonnen Kleider in der Kleidersammelbox. Was die wenigsten wissen, weniger als 20% davon kann die Deutsche Kleiderstiftung wiederverwenden. Der Rest landet in der Verbrennung, anstatt Menschen in Krisengebieten zugute zu kommen. Das liegt an der schlechteren Qualität der Kleidung.

Die Produktion von billiger Fashion verursacht zwei gravierende Probleme: Die soziale Ausbeutung der Arbeiter-/innen und anderseits die hohe Umweltbelastung. Die Modeindustrie ist der zweitgrößte Umweltverschmutzer nach der Ölindustrie!

Nachhaltige Kleidung und Deine Mitwelt

Eine nachhaltige Mode hängt direkt zusammen mit sozialer Gerechtigkeit: Menschen, die unsere nachhaltige Kleidung herstellen, müssen unter menschenwürdigen Bedingungen arbeiten und fair behandelt werden.

Miserable Löhne, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingung und Kinderarbeit sind in der konventionellen Modeindustrie leider keine Seltenheit - keine faire Situation!